Biodiversität

Der Rebberg ist mehr als nur ein Ort, an dem Weinreben angebaut werden. Er ist auch ein wichtiger Teil der Biodiversität und bietet Lebensraum für viele verschiedene Lebewesen. 

Um die Vielfalt an Lebewesen zu erhöhen und zu fördern, habe ich bewusst Massnahmen ergriffen, wie das Anlegen von Asthaufen und das Pflegen von Hecken. Diese bieten nicht nur wertvollen Lebensraum für Tiere wie Zauneidechsen und Ringelnattern, sondern tragen auch zur Schönheit und dem Naherholungswert der Landschaft bei. Auch Steinhaufen und -mauern sind Teil unserer Bemühungen um die Förderung der Biodiversität und bieten Lebensraum für zahlreiche Tiere. 

Auf dieser Webseite möchte ich Ihnen mehr über unsere Bemühungen erzählen, die Biodiversität auf unserem Rebberg zu fördern.

Hecken

Hecken spielen in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle in Bezug auf die Biodiversität. Sie bieten Lebensraum und Schutz für eine Vielzahl von Lebewesen.

Die Pflege von Hecken ist daher ein wichtiger Bestandteil des Bemühens um die Förderung der Biodiversität in der Landwirtschaft.

Hecken tragen auch zur Schönheit der Landschaft bei und verbessern den Naherholungswert. 

Asthaufen

Was war Ihr erster Gedanke, als Sie diese Asthaufen entdeckt haben?

Steinhaufen

Steinhaufen sind in der Natur ein interessanter Spezialstandort, der von einigen Tierarten genutzt wird. Sie bieten durch ihre Strukturierungen und Höhlensysteme Versteck- und Sonnenplätze für Reptilien und andere Tiere. 

Waldbienenhotel

Es ist nicht so, wie Sie denken: Wie die Reben bestäubt werden und wieso es im Rebberg ein Hotel hat. 

Unser nächstes Projekt

Seit Oktober 2022 sind wir daran das nächste Projekt umzusetzen. 
Zuviel soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden. Aber ab dem 1. Mai haben Interessenten wieder die Gelegenheit, den Rebberg und deren Schönheiten bei Führungen von und mit Eveline Heusser Feisthammel zu besichtigen. Spätestens dann wird sich das neueste Projekt zum Thema Biodiversität den Besucherinnen und Besuchern präsentieren.

Asthaufen

Was war Ihr erster Gedanke, als Sie die Asthaufen entdeckt haben? Hatten Sie den Eindruck, dass jemand mittendrin seine Arbeit niedergelegt hat und nach Hause gegangen ist?

Ganz im Gegenteil! Asthaufen sind gezielt angelegte Haufen aus Ästen und anderem Holz, die für viele Lebewesen als interessanter Lebensraum dienen. Sie können auf den ersten Blick unordentlich und unaufgeräumt erscheinen, sind aber bewusst angelegt und bieten Schutz und Unterschlupf für viele Tiere. Im aufgeschichteten Holz herrscht ein ausgeglichenes Mikroklima, das für Zauneidechsen, Ringelnattern und andere Tiere als perfektes Quartier dient. Größere Haufen mit viel Feinmaterial können sogar als Eiablage- und Überwinterungsplätze dienen.

Durch die Einbeziehung von Asthaufen in die Landschaftsgestaltung wird somit die Biodiversität gefördert.

Asthaufen integriert in der Hecke. 

Rebstockhaufen integriert in mitten der jungen Reben.

Beim Standort und Aufbau eines Asthaufens gibt es einige Punkte zu beachten:

  • Der Asthaufen sollte an einer gut besonnten, windgeschützten und möglichst ungestörten Stelle platziert werden.
  • Für Amphibien sollte der Asthaufen im Halbschatten und in der Nähe von Gewässern aufgebaut werden.
  • Idealerweise sollte der Standort des Asthaufens entlang von Hecken oder an Waldrändern sein.

Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren kann sichergestellt werden, dass der Asthaufen einen optimalen Lebensraum für die Tiere bietet und seine Funktion in Bezug auf die Förderung der Biodiversität vollständig erfüllt wird.

Heckenpflege

Heckenpflege

Wenn man vom Thema Biodiversität in der Landwirtschaft spricht, kommt man um den Begriff Heckenpflege nicht herum. Waren Hecken früher lediglich als Brennholzlieferanten sehr geschätzt und nur von Zeit zu Zeit ca. 10 – 20 cm über dem Boden abgesägt worden, selektiv ausgelichtet oder zurückgeschnitten, so ist man sich heute des wahren Mehrwertes der Hecken bewusst und die Brennholzgewinnung ist in den Hintergrund gerückt. Viele Hecken werden heute gar nicht mehr verjüngt.

Einerseits bereichern sie die Landschaft und fördern auf der anderen Seite auch den Naherholungswert. In der vielerorts ausgeräumten Landschaft bilden sie ein vernetzendes Element für Tiere und Pflanzen und bieten so unentbehrliche Lebensräume. Das Hermelin beispielsweise profitiert von Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen, die in solche Hecken platziert werden.

Einheimisches Gehölz bildet das Fundament von naturnahen Hecken. Diese besitzen zudem einen hohen Anteil an Dornensträuchern. Die perfekte Hecke weist eine hohe Struktur- und Artenvielfalt auf und bietet damit zahlreichen Tierarten einen Unterschlupf. Es ist jedoch vermessen zu glauben, dass eine solche Hecke einfach so ohne Unterhalt ihrem Schicksal überlassen werden kann.

Warum also Heckenpflege?

Ohne gezielte Pflegemassnahmen überaltert eine Hecke und die Artenvielfalt von deren Besuchern verkümmert. In der Regel werden die schnell wachsenden und häufigen Sträucher wie beispielsweise der Hasel oder rote Hartriegel auf ca. 10 – 20 cm Höhe abgeschnitten, während v.a. Dornensträucher, welche langsam wachsen, so gezielt gefördert werden. Gerade der Neuntöter, der bei uns selten gewordene Vogel, benötigt ein vielfältiges Angebot an Insekten, welches er bevorzugt an Dornen und spitzen Seitenästen aufspiesst, um sie zu bearbeiten oder als Vorrat zu halten.

 

Wie die optimale Heckenpflege funktioniert

Grundsätzlich kann eine Hecke auf verschiedene Arten gepflegt werden:

«Zurückschneiden»: Die äussersten Äste werden geschnitten und somit die Hecke räumlich begrenzt.

«Auf den Stock setzen»: Der ganze Strauch wird auf ca. 10 - 20 cm über dem Boden abgeschnitten.

«Selektiv auslichten»: Hier werden ausgewählte, meist schnell wachsende Sträucher auf den Stock gesetzt, langsam wachsende Arten gezielt freigestellt und / oder nur etwas zurückgeschnitten. Durch die selektive Auslichtung werden Dornsträucher wie der Schwarzdorn gezielt gefördert.

Der ideale Zeitpunkt für die Heckenpflege ist die Vegetationsruhe (November bis März). Die Pflege darf niemals während der Brutzeit durchgeführt werden. Weiter darf maximal die Hälfte einer Hecke gleichzeitig auf den Stock gesetzt werden. Einzelne Abschnitte müssen unberührt bleiben, damit sich deren Bewohner wie gewohnt zurückziehen können.

«Längst ist uns dieser unbezahlbare Mehrwert für die Tier- und Pflanzenwelt bewusst», sagt Eveline Heusser von Heusser Rebbau | Weinhandel, «weshalb wir bereits etliche Ast- und Steinhaufen als wertvollen Lebensraum in unserem Rebberg geschaffen haben.»

 

Steinhaufen

Bis vor wenigen Jahrzehnten entstanden Steinhaufen zu Tausenden als Nebenprodukt bei der Arbeit in Rebbergen und landwirtschaftlichen Betrieben: Bei unseren täglichen Arbeiten im Landwirtschaftsbetrieb werden laufend mehr oder weniger grosse Steine an die Oberfläche befördert, die von uns aufgesammelt und zu Haufen geschichtet werden. Mittlerweile hat sich daraus ein ansehnlicher Steinhaufen gebildet.

Je grösser unser Steinhaufen mit der Zeit wurde, stellte sich für uns die Frage: Die Steine fachgerecht entsorgen, oder könnten diese noch einen sinnvollen Zweck erfüllen?

Steinhaufen bilden in der Natur einen interessanten Spezialstandort, von dessen Strukturierungen und Höhlensystemen einige Tierarten profitieren können, da sie einerseits für Reptilien Versteck- und Sonnenplätze darstellen. Andererseits bieten sie auch willkommene Unterschlupfe für Igel und Hermeline. Wenn die Steine mit Algen, Flechten oder Moosen bewachsen sind, findet sich darauf eine spezialisierte Fauna von Kleinschmetterlingen und Schnecken.

Leider ist in den letzten Jahrzehnten ein grosser Teil dieser wertvollen Kleinstrukturen verloren gegangen. Einerseits im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft und auch durch fehlendes Wissen über den Naturwert. Andererseits aber vor allem auch durch das stetige Anwachsen der menschlichen Bevölkerung und die dadurch bedingte Besiedlung finden Steinhaufen immer weniger Platz in der heutigen Kulturlandschaft.

Dieser negativen Entwicklung wollten wir aktiv entgegenwirken und haben unserem Steinhaufen ein sinnvolles weiteres Dasein beschert. Es machte uns viel Spass, diesen Steinhaufen gemeinsam zu erstellen. Miriam, unsere jüngste Tochter, hatte soeben die Traktorenprüfung absolviert. Um die notwendige Fahrpraxis zu erlangen, kam mir die Idee, dass der Steinhaufen ihr eigenes Projekt werden sollte. So fuhr sie mit dem kleinen Carraro (Schmalspurtraktor) zwei Nachmittage lang von A nach B, bis sie die Steine wunschgemäss auf dem Haufen hatte. Den Muskelkater bekamen wir beide als Zugabe kostenlos obendrauf.

Mit dem neuen Steinhaufen bei unserem Rebberg in Uster leisten wir einen aktiven Beitrag zur Förderung der Biodiversität. Besuchen Sie unseren Steinhaufen und sehen Sie selbst, wie aktive Biodiversität aussieht!

Waldbienenhotel

Wie es dazu kam

Dass Eveline Heusser Feisthammel mit ihrem Engagement und der Freude für Biodiversität auch immer wieder Andere ansteckt, zeigte sich im September 2021 einmal mehr. Damals war der Rotary Club Uster für eine Führung durch den Rebberg zu Gast bei ihr. Bei dieser Gelegenheit erzählte Eveline von ihrer Idee, ein Wildbienenhotel zur weiteren Förderung der Biodiversität zu erstellen. Sofort stiess sie mit dieser Idee beim Rotary Club Uster auf offene Ohren und der Club sagte spontan zu, hier seine finanzielle und persönliche Unterstützung zu bieten.

Gesagt, getan. Im März 2022 fand ein Anlass des Rotary Clubs Uster zusammen mit weiteren fleissigen Helferinnen und Helfern statt und es wurde gebohrt und geschliffen, was das Zeug hielt, sowie das Fundament für das Bienenhotel gelegt. Dieser anstrengende, aber auch schöne Tag wurde mit einem anschliessenden Apéro geschlossen. Längst nicht alle Wildbienen interessieren sich übrigens für Nisthilfen. Ob eine Wildbiene das Angebot eines Wildbienenhotels für sich in Anspruch nimmt, entscheidet letzten Endes die Innenausstattung und saubere Verarbeitung der Unterkunft. Kein Tier zieht in eine Behausung, in der es sich verletzen könnte. Hier scheinen Eveline und ihre Helferinnen und Helfer alles richtig gemacht zu haben; denn bereits nach kurzer Zeit waren etliche Löcher des neuen Unterschlupfes bewohnt. Nebst beispielsweise Hahnenfussscherenbienen, welche v.a. das Hartholz der Behausung schätzen, haben sich auch Parasiten eingenistet. Auch diese Artgenossen gehören jedoch zur Natur und stellen kein Problem dar, denn sie essen nur soviele Larven, wie sie für ihr Überleben benötigen.

Wie werden Reben befruchtet?

Bei ihren Führungen durch den Rebberg fragt Eveline Heusser Feisthammel ihre Gäste oft, ob sie denn wissen, ob die Reben Selbstbefruchter sind oder fremdbestäubt werden. Da das Wildbienenhotel in den Reben unterhalb der Burg Uster bei den Führungen gut für dessen Gäste sichtbar ist, tendiert jeweils eine Mehrheit der Besucherinnen und Besucher dazu, die Reben zu den Fremdbestäubern zu zählen. Dem ist jedoch nicht so, auch wenn rund 80 Prozent unserer Pflanzen auf Insektenbestäubung angewiesen sind. Die Reben gehören hier nicht dazu! Das Thema Biodiversität und die Natur per se liegen Eveline Heusser Feisthammel einfach sehr am Herzen, sodass es für sie eine Selbstverständlichkeit und Herzenssache ist, diesen Nützlingen ein schönes Zuhause zu bieten, auch wenn sich der Ertrag für die Traubenernte dadurch nicht um eine einzige Flasche Wein erhöht.

Ein Wildbienen-Hotel ist nicht nur für Kinder, sondern auch für naturinteressierte Erwachsene ebenso spannend wie lehrreich, auch wenn die Wildbienen seit jeher im Schatten unserer fleissigen Honiglieferanten steht. Heute weiss man jedoch, dass Honigbienen die Bestäubung der meisten Obst- und Gemüsesorten nicht im Alleingang schaffen würden und auf die Unterstützung der Wildbienen angewiesen ist.

Oft wird behauptet, das Zitat: «Erst stirbt die Biene, dann stirbt der Mensch» von Einstein stamme, dieses wurde ihm jedoch in den Mund geschoben. Es trifft die Sache aber sehr gut. Eine bienengerechte Umwelt garantiert nicht nur das Überleben vieler anderer Tier- und Pflanzenarten, sondern auch unser eigenes. Aus diesem Grunde ist mit dem Bau des Wildbienenhotels bei Eveline Heusser Feisthammel noch lange nicht Schluss, denn sie ist seit Mitte Oktober 2022 bereits dabei, ihr nächstes Projekt zum Thema Biodiversität umzusetzen. Zuviel soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden. Aber ab dem 1. Mai haben Interessenten wieder die Gelegenheit, den Rebberg und deren Schönheiten bei Führungen von und mit Eveline Heusser Feisthammel zu besichtigen. Spätestens dann wird sich das neueste Projekt zum Thema Biodiversität den Besucherinnen und Besuchern präsentieren.